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If you do the body, we do the chassis.

Per Handschlag besiegelten die CEOs von Rosenbauer und Freightliner die Einführung des PANTHER in den USA.

 

Der Startschuss fällt im Jänner 1997. Bei Rosenbauer Minnesota in Wyoming, MN, findet ein Meeting statt, in dem die Möglichkeiten für den Aufbau einer eigenen PANTHER-Produktion in den USA ausgelotet werden. Mit am Tisch Jim Hebe, Präsident und CEO des amerikanischen LKW-Herstellers Freightliner. Er will in seinem Unternehmen den Bereich der schweren Offroad-Chassis ausbauen und wendet sich nun direkt an den damaligen Rosenbauer CEO, der ihm am Tisch gegenüber sitzt: „Julian, wenn Rosenbauer den Aufbau macht, liefern wir das Chassis.“ Julian Wagner antwortet: „Okay, wenn Freightliner ein geeignetes Chassis bereit stellt, bauen wir das Fahrzeug.“ Mit einem Handschlag wird der „Deal“ besiegelt. Gemeinsam macht man sich an die Arbeit.

 

Custom statt Commercial Chassis

Das Chassis spielt bei Flughafenlöschfahrzeugen eine entscheidende Rolle, weil es sich im Grunde um schwere LKW handelt, die über die Performance von Rennwagen verfügen müssen. Damit sich die Entwicklungsingenieure von Freightliner ein Bild machen können, was von einem PANTHER-Fahrgestell erwartet wird, lädt sie Rosenbauer zu Test- und Vorführfahrten nach Österreich ein. Dabei wird den US-Technikern schnell klar, dass die geforderte Performance mit bekannter und konventioneller LKW-Technologie nicht zu schaffen ist. Es braucht ein Custom Chassis (Sonderfahrgestell), das deutlich härter im Nehmen sein muss und sich in einem ganz anderen Leistungsspektrum bewegt.

 

So werden für das Fahrgestell der zweiten PANTHER-Generation Spezialachsen von geländegängigen Schwerlast-LKW verwendet und diese erstmals bei einem Flughafenlöschfahrzeug mit geschlossenem und verschweißten Kastenrahmen mit Schraubenfedern verbaut, wie sie bis heute Standard sind. Ebenfalls gemeinsam mit Freightliner zum ersten Mal realisiert wird die Verwendung eines Power Dividers – auch das bis heute gängige Technologie. Waren Rosenbauer Flughafenlöschfahrzeuge bis dahin überwiegend mit zwei Motoren, einem Fahr- und einem separaten Pumpenantrieb, ausgestattet, kommt der PANTHER nun mit einem Motor aus. Über ein spezielles Kupplungssystem wird dessen Leistung gesplittet und es können Räder und Pumpe gleichzeitig angetrieben werden.

 

Aluminium statt GFK

Ein Jahr nach dem Startschuss ist das Rolling Chassis des ersten PANTHER aus amerikanischer Produktion fertig. Rosenbauer setzt darauf eine der stärksten Pumpenanlagen aus Leondinger Produktion (R600 mit Vormischsystem FOAMATIC) und verheiratet das Chassis mit einem neu entwickelten Aufbau. Dieser besteht im Gegensatz zum 1991 eingeführten PANTHER 8x8, der über einen glasfaserverstärkten Kunststoff-Aufbau (GFK) verfügt, aus einer selbsttragenden Aluminiumkonstruktion, die verschraubt und verklebt wird. Der PANTHER bekommt dadurch zwar eine sehr gerade Silhouette, Aluminium ist aber leichter zu beschaffen als GFK und lässt sich auch besser und kostengünstiger verarbeiten.

 

Ein Fahrzeug für den Weltmarkt

Konzipiert wird die zweite PANTHER-Generation zuerst einmal in den Achsvarianten 4x4 und 6x6. Das liegt an den Vorgaben der Federal Aviation Administration (FAA), die in ihren Normen keine Fahrzeuge mit 8x8-Antrieb spezifiziert. Amerikanische Flughafenbetreiber setzen fast ausschließlich auf diese beiden Achstypen, weil sie nur für normgerecht beschaffte Fahrzeuge öffentliche Zuschüsse erhalten. Selbst auf Mega-Airports wie dem Atlanta International oder dem Los Angeles International Airport sind nur PANTHER 6x6 im Dienst.

Rosenbauer hat bei der Entwicklung der beiden neuen Varianten allerdings von Anfang an auch den Weltmarkt im Visier, denn die Zunahme des internationalen Luftverkehrs erforderte die Ausstattung von immer mehr Flughäfen mit modernen Einsatzfahrzeugen und der PANTHER 6x6 ist für die allermeisten genau richtig dimensioniert.

 

Nr. 1 immer noch im Einsatz

Im Jahr 2000 werden die ersten Rosenbauer PANTHER 6x6 aus amerikanischer Produktion auf den Flughäfen Tucson und Portland in Dienst gestellt, auch nach Barbados werden im selben Jahr drei Fahrzeuge geliefert. Die ersten fünf PANTHER 4x4 gehen kurz danach an die Air National Guard. Insgesamt wurden in den letzten 20 Jahren rund 550 PANTHER in Amerika produziert und ausgeliefert. Das war etwa ein Viertel der gesamten PANTHER-Produktion bei Rosenbauer.

 

Der PANTHER FL zieht seine Runden auf amerikanischen Boden.

Der PANTHER FL zieht seine Runden auf amerikanischen Boden

Hier zeigen sich ein PANTHER 4x4 für den Oman und ein PANTHER 6x6 in ihrem natürlichen Umfeld.

Hier zeigen sich ein PANTHER 4x4 für den Oman und ein PANTHER 6x6 in ihrem natürlichen Umfeld

Die Flotte des Flughafen Leipzig/Halle bestehend aus 2 Generationen des PANTHER.

Die Flotte des Flughafen Leipzig/Halle bestehend aus 2 Generationen des PANTHER