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Schneller geht nicht!

Die Feuerwehr am Oslo lufthavn ist in weniger als zwei Minuten nach Alarmierung bei einem verunfallten Flugzeug. Das ist (welt)rekordverdächtig!

 

Drei Minuten gibt die internationale Zivilluftfahrtorganisation den Flughafenfeuerwehren als Notfallsreaktionszeit (Response time) vor, um auf ein Flugzeugunglück an einem Airport angemessen reagieren zu können. Das heißt, maximal 180 Sekunden dürfen nach Eingehen eines Alarms vergangen sein, bis das erste Flughafenlöschfahrzeug am Unfallort angekommen, dort in Stellung gebracht und mit den Löscharbeiten begonnen worden ist.

 

In der Regel sind Flughafenfeuerwehren so organisiert, dass sie diese dreiminütige Vorgabe gerade einhalten. Nicht so die Feuer- und Rettungsbereitschaft am Flughafen Oslo Gardermoen (Brann og redningsberedskapen på Oslo Lufthavn Gardermoen). Sie hat sich ein deutlich ambitionierteres Ziel gesetzt und schafft sogar eine Reaktionszeit von unter 120 Sekunden. Einer der Gründe dafür sind die zwei strategisch über den Airport verteilten Feuerwachen (West und Ost), von wo aus jeder Punkt der beiden Start- und Landebahnen in weniger als zwei Minuten erreicht werden kann. Ein weiterer Grund ist das perfekte Zusammenspiel der Einsatzmannschaft, ein Kollektiv aus 68 speziell trainierten Kräften, die über eine eigene Fahrerausbildung (Super user) auf ihren Flughafenlöschfahrzeugen verfügen.

 

PANTHER mit Winterpaket

Die FLF-Flotte am Oslo lufthavn besteht aus sieben Rosenbauer PANTHER. Jeweils drei davon sind auf einer Wache stationiert und jederzeit einsatzbereit, ein weiteres Fahrzeug wird als Reserve gehalten. Bereits 1997/1998 wurden für den damals neu eröffneten Hauptstadtflughafen die ersten PANTHER beschafft, in den Jahren 2009 bis 2015 wurden sie durch Neufahrzeuge ersetzt und die Flotte aufgestockt. Bei den aktuellen Fahrzeugen handelt es sich um PANTHER 6x6 mit löschtechnischer Highend-Ausstattung, zu der unter anderem eine Flash-CAFS-Anlage gehört, mit der Druckluftschaum erzeugt und über den Dachwerfer ausgebracht werden kann.

 

Darüber hinaus sind die Fahrzeuge am Flughafen Oslo Gardermoen mit einem Winterpaket ausgestattet, um ihre einwandfreie Funktionalität auch bei Temperaturen von bis zu minus 30 °C zu gewährleisten. Zur Winterausstattung der PANTHER gehört unter anderem eine Heizung (bestehend aus Brenner, Pumpe und Warmwasserkreislauf) für den 14.000 l fassenden Wasser-/Schaumtank, um die Löschmittel auf Minimaltemperatur zu halten. Außerdem sorgt eine zuschaltbare Standheizung bei Bedarf für Wärme in der Kabine und hält eine weitere Standheizung den Pumpenraum frostfrei. Auch das Kühlwasser kann vor der Abfahrt (im Freien) vorgewärmt werden.

 

Feuerwehr und Rettung

Die Flughafenfeuerwehr ist für den gesamten Feuerwehr- und Rettungsdienst auf Oslo lufthavn verantwortlich und betreibt neben der PANTHER-Flotte auch Fahrzeuge für den Gebäudebrandschutz, für Hazmat- und Dekon-Einsätze sowie für medizinische Notfall- und Rettungseinsätze. Mit zu ihren Aufgaben gehört die Überwachung der stationären Löscheinrichtungen am Flughafengelände, allen voran der rund 14.000 Brandmelder im 137.000 m2 großen Terminalkomplex. Und auch zu Großeinsätzen außerhalb des Flughafengeländes wird sie alarmiert. In diesen Fällen arbeitet sie mit den kommunalen Feuerwehren der umliegenden Gemeinden Ullensaker, Gjerdrum und Nannestat zusammen, mit denen alle sechs Monate auch eine Gemeinschaftsübung abgehalten wird.

 

Grundausbildung und -training der Mitglieder der Flughafenfeuerwehr erfolgen im Feuerwehr- und Rettungszentrum Værnes, in dem auch ein PANTHER Taktik-Simulator mit maßstabsgetreuer Karte des Osloer Flughafen-Layouts zur Verfügung steht.

 

Land der Vielflieger

Oslo lufthavn ist der zentrale Luftverkehrsknoten Norwegens mit einer Kapazität von 32 Millionen Passagiere im Jahr (2021: 9,4 Mio.). Das Flugzeug ist das bevorzugte Verkehrsmittel im Land. Die Strecken nach Trondheim, Bergen und Stavanger gehören zu den zehn passagierstärksten in Europa und nur mit dem Flugzeug sind während der Polarnacht die nördlichsten Regionen wie die Lofoten-Inseln oder Spitzbergen zuverlässig erreichbar. Betreiber von Oslo Gardermoen ist die norwegische Avinor-Gruppe, die für insgesamt 44 Flughäfen im Land zuständig ist und zu der auch die Flughafenfeuerwehren gehören. Eines ihrer wichtigsten Ziele ist es, Oslo Gardermoen zum sichersten Flughafen Europa zu machen. Mit dem PANTHER hat man dafür genau das richtige Einsatzgerät im Fuhrpark.

Der Design PANTHER für Oslo in voller Pracht.

Der Design PANTHER für Oslo in voller Pracht

Der PANTHER macht auch von hinten eine gute Figur.

Der PANTHER macht auch von hinten eine gute Figur

Ausgezeichnete Kombination aus Kraft und Design.

Ausgezeichnete Kombination aus Kraft und Design

PANTHER 8x8 für höchstmögliche Leistung.

PANTHER 8x8 für höchstmögliche Leistung

Auch die inneren Werte können sich sehen lassen.

Auch die inneren Werte können sich sehen lassen

Die PANTHER haben einen großen Eindruck hinterlassen.

Ich erinnere mich noch gut daran, als der erste PANTHER 8x8 in Fornebu, dem ehemaligen Flughafen von Oslo, eintraf. Er sollte für die Ausbildung der Besatzungen des Feuerwehr- und Rettungsdienstes eingesetzt werden, bevor der Osloer Flughafen Gardermoen im Oktober 1998 eröffnet wurde. Die Fahrzeuge haben uns sehr beeindruckt, denn es waren die größten Feuerwehrautos, die man zu dieser Zeit finden konnte - in 40 Tonnen schweres, 3 m breites und 13,7 m langes Feuerwehrauto.
Knut Treiborg-Hansen, Team Manager - Flughafen Oslo Gardermoen